Update (22.03.2023): Das Open Peer Review zu dieser Einreichung ist abgeschlossen. Auf Grundlage des Open Peer Reviews wurde der Artikel zur Veröffentlichung im Journal für Medienlinguistik angenommen und ist abrufbar unter: https://doi.org/10.21248/jfml.2019.17.
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Diese Einreichung ist ein Beitrag zum Themenheft „Mobile Medienpraktiken im Spannungsfeld von Öffentlichkeit, Privatheit und Anonymität“.
Blogstract zu
„Warte, ich google mal kurz“. Eine konversationsanalytische Untersuchung sprachlicher Bezugnahmen auf smartphone-gestützte Suchanfragen in Alltagsgesprächen
von David Suderland
Bei Smartphones handelt es sich um persönliche und oftmals personalisierte mobile Kommunikationstechnologien, die von ihren BesitzerInnen stets bei sich getragen werden. Dass Menschen diese mobilen Endgeräte im Kontext alltäglicher Gespräche mit anderen Anwesenden nutzen, ist für die meisten von uns zu einem vertrauten Anblick geworden. Die Auswirkungen der Allgegenwart mobiler Kommunikationstechnologien in Situationen körperlicher Ko-Präsenz wurden und werden im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs – teils kontrovers – diskutiert. Vor diesem Hintergrund ist es einigermaßen verwunderlich, dass die Anzahl konversationsanalytischer Studien, die den Smartphonegebrauch in Face-to-Face-Interaktionen untersucht, erst in den letzten Jahren langsam zunimmt (bspw. Brown/McGregor/Laurier 2013; Keppler 2014; Oloff, 2019).
Der vorliegende Aufsatz schreibt sich in die aktuelle Erforschung des Umgangs mit smartphone-gestützten Suchaktivitäten im Kontext alltäglicher Gespräche (Brown/McGregor/McMillan 2015; Porcheron/Fisher/Sharples 2016) ein, indem er untersucht, wie und mit welcher Funktion sich Anwesende sprachlich explizit auf laufende smartphone-gestützte Suchen beziehen. Dieser Frage geht die Beobachtung voran, dass eine SmartphoneinhaberIn, wenn sie anderen Anwesenden bspw. eine digitale Fotografie als Teil einer Erzählung zeigen möchte, dieses Foto zunächst im lokalen Speicher ihres Smartphones, über eine der installierten Apps oder im World Wide Web suchen und finden muss. Aufgrund des technischen Designs des Geräts – seiner Größe, der Positionierung des Displays sowie der Steuerung über Bediengesten – ist für andere Anwesende dabei jedoch oftmals nicht ohne Weiteres ersichtlich, welchem Zweck die Bedienung des Smartphones gilt.
Der Aufsatz identifiziert und unterscheidet analytisch zwei Formen der gesprächsweisen Bezugnahmen auf laufende smartphone-gestützte Suchanfragen: kollaborative Suchen (vgl. Brown/McMillan/McGregor 2015) und suchbegleitende Kommentierungen durch die SmartphoneinhaberIn. Beiden Formen ist gemeinsam, dass sie für andere Anwesende den Suchprozess sprachlich als Aktivität accountable – d.h. verstehbar, beschreibbar, berichtbar und erklärbar (vgl. Garfinkel 1967: vi) – machen, die im Dienst einer gemeinsamen Gesprächsaktivität steht. Sie unterscheiden sich jedoch dahingehend, dass während der kollaborativen Suche problematische Dimensionen der Suche von der SmartphoneinhaberIn explizit sprachlich bezeichnet und andere Anwesende als wissende TeilnehmerInnen adressiert werden, die so durch ihre Äußerungen einen konstitutiven Beitrag zum Fortschritt der Suche leisten können. Durch die Praktiken der kollaborativen Suche werden Inhalte und Vorgänge der Smartphone-gestützten Suche gesprächsöffentlich und die Suche als gemeinsam von den Anwesenden zu bearbeitende Aufgabe hervorgebracht. Im Unterschied macht die SmartphoneinhaberIn durch die Praktiken der suchbegleitenden Kommentierung lediglich ersichtlich, dass sie mit der Suchanfrage beschäftigt ist und zeitgleich nicht an anderen Gesprächsaktivitäten teilnehmen kann. Sprachlich werden für andere Anwesende keine Möglichkeiten erschaffen, durch ihre Äußerungen zum Fortschritt der Suche beizutragen – die suchbegleitende Kommentierung erlaubt es ihnen jedoch, den Verlauf des Suchprozesses einzuschätzen. Die konversationsanalytische Untersuchung sprachlicher Bezugnahmen auf den Suchprozess zeigt, dass Smartphones und darüber zugängliche ‚Informationen‘ nicht per se als privat oder (gesprächs-)öffentlich zu definieren sind, sondern dass dieser Status in unterschiedlichen Abstufungen lokal und interaktiv im Vollzug konkreter Gesprächssituationen durch die TeilnehmerInnen hervorgebracht wird.
Allgemeine Anmerkungen
Das vorliegende Diskussionspapier befasst sich mit einem Aspekt der Smartphonenutzung von Personen in Face-to-Face-Interaktionen, die in der konversationsanalytischen und interaktionslinguistischen Forschung bisher – wie im Beitrag zurecht bemerkt wird – allgemein überraschend wenig erforscht wurde. Der herausgegriffene Aspekt der Suche nach Inhalten auf dem Smartphone (um diese danach interaktiv teilen zu können) scheint mir sowohl empirisch als auch theoretisch interessant. Das vorliegende Diskussionspapier arbeitet anhand von transrkibierten Audioaufzeichnungen von Gesprächen unter Freunden und Familienmitgliedern zwei Typen sprachlicher Bezugnahme auf laufende Suchprozesse heraus, die kollaborative Suche und die suchbegleitende Kommentierung. Das vorliegende Diskussionspapier ist grösstenteils überzeugend: Der Beitrag ist gut aufgebaut, bezieht soweit ich das beurteilen kann relevante Forschungsliteratur ein, ist methodologisch sauber im Vorgehen und arbeitet empirisch meist überzeugend relevante Aspekte heraus. Insbesondere halte ich die Beispiele für gut motiviert im Hinblick auf die Analysen. Ich möchte mich beim Autor für einen spannenden und aktuellen Beitrag bedanken, den ich nach seinem Erscheinen gerne weiterempfehlen werde. Meine folgenden Anmerkungen sind recht detailliert und lang geworden. Das hat aber damit zu tun, dass ich den Beitrag mit Interesse gelesen habe und soweit möglich dazu beitragen möchte, ihn weiter zu verbessern, und nicht damit, dass ich ihn grundsätzlich für qualitativ problematisch halten würde. Meine Anmerkungen beziehen sich alle auf eher kleinräumige Punkte, die meines Erachtens relativ leicht angepasst werden können. Ich empfehle den Beitrag daher zur Annahme mit kleinen Überarbeitungen (minor revisions).
Inhaltliche Anmerkungen zu einzelnen Stellen
Im Folgenden möchte ich trotz des allgemein positiven Eindrucks, den das Diskussionspapier bei mir hinterlassen hat, einige kritische Anmerkungen machen, die hoffentlich dazu dienen können, den Beitrag weiter zu verbessern. Sie sind als hoffentlich konstruktive und sicher konstruktiv gemeinte Kritik an einem bereist jetzt guten Beitrag zu verstehen. Einige dieser Anmerkungen betreffen ganz konkrete Stellen, andere beziehen sich auf die Verwendung bestimmter Begriffe oder gar auf den Artikel als Ganzes. Diese Bemerkungen habe ich hier schlicht in der Reihenfolge aufgeführt, in der sie für mich im Verlauf der Lektüre relevant wurden. Deshalb können daraus keine Rückschlüsse auch die Wichtigkeit der einzelnen Punkte gezogen werden.
Zuallererst halte ich den gewählten Titel nicht für gänzlich passend für den Beitrag. Im Titel ist die Rede von „Bezugnahmen auf smartphone-gestützte Suchanfragen“, der Beitrag behandelt jedoch auch die Suche nach Inhalten, die auf dem Smartphone selbst gespeichert sind (z.B. Fotos – siehe z.B. Zeile 261), was mit dem Begriff der „Suchanfrage“ nicht erfasst werden kann. Das sollte angepasst werden (ev. könnte man von Such-Sequenzen sprechen).
Der Beitrag nimmt für sich in Anspruch, nicht nur „jeweils eine spezifische Form von Suchanfragen (Siri bzw. Online-Suchmaschinen)“ in den Blick zu nehmen (Zeilen 255ff.) und weist zu Recht darauf hin, dass bei den untersuchten Phänomenen „nach der Initiierung des Smartphonegebrauchs immer ein Prozess des ‚Suchens- und-Findens‘ notwendig“ sei (Zeilen 263f.). Die Möglichkeit einer Suche, die mittels Sprachassistent durchgeführt wird, wird aber empirisch und theoretisch nicht eingelöst. Ich halte dies bezüglich der empirischen Teile für unproblematisch, würde mir aber an gewissen Stellen eine theoretische Reflexion der sich aus den verschiedenen möglichen Suchformaten ergebenden Unterschiede wünschen. So liesse sich beispielsweise zum Satz auf den Zeilen 52-57 weiterführend bemerken, dass sich die Accountability von smartphonegestützten Aktivitäten in Interaktionen wesentlich unterscheiden dürfte, je nachdem, ob das Gerät per Sprachsteuerung oder manuell bedient wird (‚allgemeine‘ Hörbarkeit der Sprachsteuerung vs. eingeschränkte Sichtbarkeit des Displays).
Der Beitrag arbeitet bloss mit Audioaufzeichnungen und nicht mit Videodaten, obwohl die Analyse an gewissen Punkten (insbesondere bei den Überlegungen in Zeilen 385-395, Fussnote 4, 585-589, 806-814, 898-904) stark von einem Rückgriff auf Videodaten profitieren könnte. Mir ist bewusst, dass diese Daten zu den analysierten Gesprächen vermutlich gar nicht vorliegen – und der Beitrag funktioniert auf ohne diese Daten – aber eine Begründung für den Verzicht auf die Analyse von Videodaten würde ich für angebracht halten (zumal der Autor auf seiner Webseite angibt, zu diesem Thema mit Audio- und Videodaten zu arbeiten). Umso wichtiger finde ich dann aber die Forderung nach weiterer Forschung in diesem Bereich, die Videodaten einbezieht – wie sie im Fazit geäussert wird.
Auf den Zeilen 178-183 wird darauf hingewiesen, dass Brown, McGregor und Laurier (2013) die Bediengesten bei der Smartphonenutzung so interpretieren, dass diese interaktiv eine „double duty“ im Sinne von Schegloff (2007) erfüllen und neben der Bedienung des Gerätes auch „als sinnhaft verständliche Geste in der Interaktion dienen“ (Zeilen 182f.). Ich glaube, dass man das hier kurz problematisieren dürfte und zwar dahingehend, dass Bediengesten andere Anwesende zwar erkennen lassen, dass das Gerät bedient wird, aber nicht preisgeben, was darauf getan wird. Bediengesten sind also keine zureichenden Accounts dafür, was jemand gerade mit einem Smartphone macht – und genau das zeigt ja gerade der vorliegende Beitrag später empirisch sehr schön.
In den Zeilen 334-340 wird kurz die Art und Weise erläutert, wie methodologisch vorgegangen wurde, um bei der Analyse sowohl den Einzelfällen gerecht zu werden als auch von der Arbeit mit einer Kollektion von ähnlichen Stellen profitieren zu können. Das finde ich sehr löblich (viel zu oft verlieren Beiträge dazu kein Wort). Es wäre aber allenfalls angebracht, hier zumindest mit einem Literaturverweis auf methodologische Artikel zur Arbeit mit Kollektionen hinzuweisen (z.B. Mondada 2005, Mondada 2008, oder auch Stivers 2015).
Beispielsweise auf den Zeilen 368-372 wird mit dem Begriff des „searchable object“ von Brown, Mcmillan und McGregor (2015) gearbeitet. Das halte ich für durchaus passend, man müsste allerdings eigentlich auch berücksichtigen, wie in Analogie dazu die ’search-worthiness‘ der Gegenstände/Inhalte hergestellt wird. Das wäre auch relevant für den letzten Satz dieses Abschnittes (Z. 375-380): Dort wird erwähnt, dass es wichtig ist, dass die Objekte als „im Rahmen dieses Gesprächs als such-, auffind- und rezipierbar behandelt werden“ (Z. 379f.). Das wäre aber meiner Meinung nach erst der zweite Schritt – zuerst müssen die Videos, Bilder etc. als teil- und suchwürdig dargestellt werden.
In den Zeilen 398-405 wird ausgeführt, dass die sprachlichen Ankündigungen von Suchsequenzen auf dem Smartphone häufig das Wort ‚Warten‘ verwenden und dies eine Orientierung „an den potenziell konfligierenden Anforderungen multipler Aktivitäten“ (400f.) zeige und eine temporäre Unterbrechung der Gesprächsaktivitäten erwartbar mache. Diese Beobachtung würde ich absolut bejahen, ich habe mich aber gefragt, ob das mit einer Orientierung der Beteiligten am Gespräch (der Verbalität) als dominantem Handlungsrahmen zu tun hat, oder damit, dass soziale Aktivitäten aufgezeichnet wurden, die sich primär durch sprachliche Ereignisse auszeichnen. Es ist klar, dass diese Frage nicht im Rahmen dieses Beitrags beantwortet werden kann, aber es wäre interessant, ihr an anderer Stelle nachzugehen.
In den Zeilen 488-492 heisst es, dass Gabi mit Zeile 74 aus Transkript 1 ihre Freunde dazu auffordere, „das besagte Video zu suchen“ (Z. 491f., vgl. auch Z. 496ff.). Hier wäre es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass aus Gabis Aussage („das kannst du mal googlen mit trudeau und falling down the stairs“) rein sprachlich keine Indizien enthält, die darauf hindeuten, dass diese Suche gerade jetzt geschehen soll. Im Gegenteil: Durch den Gebrauch von ‚mal‘ macht sie deutlich, dass das auch zu einem anderen Zeitpunkt geschehen könne. Aus diesem Grund bin ich mir nicht sicher, ob ich die Beschreibung der darauffolgenden Situation mit „‚fremd-initiierte[…]‘ Integration des Smartphones“ (Z. 495f.) als komplett treffend erachten würde.
Die nächste Anmerkung ist etwas spekulativ und basiert bloss auf meinem Sprachgefühl (leider kenne ich dazu keine passende Literatur und konnte in vernünftiger Zeit auch keine finden) – sie ist daher mit Vorsicht zu geniessen. In den Zeilen 506-509 wird argumentiert, dass Lana in Transkriptzeile 116 durch den Diskursmarker ’so‘ anzeige, „dass sie nun bereit ist, die eingangs projizierte Aktivität […] der Suchanfrage zu beginnen“ (Z. 506ff.). Dies geschieht mit Hilfe eines Verweises auf den Artikel von Boden (2009) über ’so‘ als Diskursmarker in Gesprächen in Englischer Sprache. Hier wäre jedoch ein Artikel, der ’so‘ als Diskursmarker im Deutschen untersucht, wünschenswert. Denn: Rein aufgrund meines Sprachgefühls würde ich meinen, dass ’so‘ als Diskursmarker im Englischen eine Funktion hat, die primär vorwärts weist auf die kommende Äusserung, während es im Deutschen eher den Abschluss der vorherigen Aktivität anzuzeigen scheint. Natürlich wäre es – wenn dieses Gefühl stimmt – immer noch richtig, dass dieses ’so‘ in Transkriptzeile 116 die Bereitschaft von Lana anzeigt, die Suchanfrage nun durchzuführen, jedoch nur indirekt über das Anzeigen des Abschlusses der ‚Handyorganisation‘, die davor stattfindet.
In den Zeilen 533-538 wird beschrieben, dass die Person, welche das Smartphone bedient, sich in ihren Äusserungen daran orientiert, welches Wissen sie bei den anderen Anwesenden annimmt. Dies zeige sich daran, dass „Verifikations-Fragen […] an diejenige Anwesende gerichtet [würden], die das ‚gesuchte Objekt‘ zur Sprache brachte“ (Z. 536ff.). Das erscheint mir mit Audiodaten nicht eindeutig bestimmbar zu sein – ausser es würde eine explizite Adressierung vorliegen, was aber gemäss Transkriptausschnitt 2 nicht der Fall ist. Tatsächlich ist auch der Beitrag selbst hier in sich nicht konsistent, wird doch in den Zeilen 511-514 explizit festgehalten, dass die Beteiligten die betreffende Frage (Transkriptzeile 116) „nicht als spezifisch an G [= die Person, die das gesuchte Objekt zur Sprache brachte] gerichtet verstanden“ wird. Folglich müsste der Analyseabschnitt, der in Zeile 528 beginnt, leicht angepasst werden. Ich glaube, man kann dennoch zeigen, dass die Beteiligten sich daran orientieren, dass G die Person ist, die weiss, wie man das Video suchen und finden kann (etwa dadurch, dass D in Zeile 118 zwar zuerst antwortet, dass dessen Turn aber nachweislich sehr zurückhaltend formuliert ist (‚wahrscheinlich‘) und abgebrochen wird, als G in Überlappung einen Suchbegriff vorschlägt).
Im Abschnitt, der in Zeile 621 beginnt, wird thematisiert, dass die Personen, welche das Smartphone bedienen, oftmals auch die Interaktion strukturieren (etwa dadurch, dass sie diejenigen sind, die Fragen stellen, die als „erste Paarteile von Adjazenzpaaren“ (Z. 638) bestimmte Arten von Antworten erwartbar machen. Hier sollte meines Erachtens auch berücksichtigt werden, dass diese Personen jeweils auch eine spezielle Aufgabe zu erfüllen haben: Es sind sie, die das Smartphone bedienen müssen und damit auch die interaktiv relevant gesetzte Suche praktisch durchführen müssen. Sie sind also auch mit anderen praktischen Problemen konfrontiert als die anderen Anwesenden (so müssen beispielsweise Personen, die das Smartphone nicht bedienen, aus einer lokal-handlungspraktischen Perspektive auch nicht wissen, wie ein Wort geschrieben wird – es sei denn, sie werden danach gefragt).
Den Hinweis in Fussnote 7 finde ich interessant und wichtig. Ich glaube aber, dass auch das eine Frage sein könnte, bei deren Beantwortung Videodaten äusserst hilfreich sein könnten. Eine Reaktion, die nicht auf verbaler Ebene ausfällt, kann auch eine Reaktion sein. Vgl. dazu auch das kürzlich erschienene Interview von René Salomon mit Charles Goodwin, in dem sich Goodwin recht kritisch äussert zur Idee des next turn proof procedure, gerade im Hinblick auf dessen ‚Blindheit‘ für verkörperte Aktivitäten (Goodwin/Salomon 2019, Par. 5).
In den Zeilen 785-789 werden die Transkriptzeilen 86-87 (aus Transkript 5) so interpretiert, dass P „verschiedene Vorschläge für den Account-Namen von ‚Nadia'“ produziere (787f.). Hier möchte ich aber zumindest als mögliche alternative Interpretation in den Raum stellen, dass Transkriptzeile 87 auch eine selbstinitiierte Selbstreparatur im Sinne einer Präzisierung darstellen könnte, zumal P. in Zeile 86 seine Unsicherheit explizit markiert (‚glaube ich‘).
In den Zeilen 841-844 werden die Transkriptzeilen 82 und 83 (Transkript 6) beschrieben. Hier könnte man Zeile 83 auch als nachträglichen Account für die Pause in Zeile 82 verstehen (Z. 83 ‚oh isch FIND_s nich‘ heisst ja auch: ‚ich habe zuvor gesucht‘).
In den Zeilen 846-850 wird Transkriptzeile 86 (Transkript 6) als „Account für die Schwierigkeiten beim ‚Finden‘ des gesuchten Medieninhalts“ interpretiert. Hier wird aber nur der zweite Teil von Transkriptzeile 86 berücksichtigt (‚weil ich_s ja im facebook stehen hab‘). Ich würde aber den Teil davor nicht vernachlässigen: Das Change-of-state token ‚ah‘ und ‚ja genau‘ haben auch eine entschuldigende Funktion, gerade nachdem S in Transkriptzeile 84 ihre Enttäuschung äussert.
In den Zeilen 853-855 erfolgt eine kurze Beschreibung einer Transkriptzeile (90, Transkript 6: „wo issa wo issa?“), die eine Phrasenwiederholung enthält. Leider wird im Text nun überhaupt nicht über die Funktion dieser Wiederholung nachgedacht. Das finde ich schade, weil in Transkript 5, Transkriptzeile 83 ebenfalls eine Wiederholung auftaucht: Dort wird das Wort ‚Nadja‘ jedoch gleich 4x nacheinander ausgesprochen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Wiederholungen ebenfalls eine Account-Funktion für die gerade ablaufende Smartphonebedienung ausüben, die für andere Anwesende nicht genauer einsehbar ist. Es wäre aber äusserst wünschenswert, das auf einer grösseren Datengrundlage genauer nachzuverfolgen (auch hier idealerweise mit Videodaten). Ich bin mir bewusst, dass dies kaum im Rahmen des vorliegenden Artikels geleistet werden kann, aber auch hier wäre zumindest ein Hinweis auf das wiederholte Auftreten des Phänomens der direkten Wort- respektive Phrasenwiederholung und dessen Funktion angebracht.
In den Zeilen 933-944 wird zusammenfassend noch einmal auf die „suchbegleitende Kommentierung durch die SmartphoneinhaberIn“ (Z. 933f.) eingegangen, wobei erwähnt wird, dass „Fragen als selbstgerichtete Äusserungen von der SmartphoneinhaberIn behandelt werden“ (Z. 940f.). Hier würde ich jedoch unbedingt auch noch auf den Accounting-Aspekt dieser Fragen eingehen – wie dies im Text an anderer Stelle ja auch gemacht wird (s. z.B. Zeilen 906-909.
Schliesslich möchte ich noch zwei Begriffe problematisieren, die wiederholt auftauchen.
1. ist im Text wiederholt die Rede vom „physikalischen“ Zugriff auf das Smartphone oder dessen Display (Z. 237f.: „Ohne dass Anwesende visuellen oder physikalischen Zugang zum Display des Smartphones erhalten“, Z. 420: „aus der physikalischen Manipulation“, Z. 450f.: „obwohl lediglich eine Person das Gerät physikalisch manipuliert“, Zeile 634f.: „mit dem oftmals exklusiven physikalischen und visuellen Zugriff“). An all diesen Stellen würde ich ‚physikalisch‘ durch ‚physisch‘ ersetzen. Der Duden hält zwar fest, dass ‚physikalisch‘ auch in der Bedeutung ‚physisch‘ verwendet werden könne, bei ‚physisch‘ ist aber der Bezug auf den Körper eindeutiger. Aus diesem Grund würde ich diesen Begriff vorziehen.
2. wird im Text der Begriff ‚SmartphoneinhaberIn‘ benutzt, um auf die Person zu referieren, die im besprochenen Ausschnitt das Smartphone in den Händen hält und bedient (Zeilen 44, 52, (78), 192, 198, 224, (397), 421, 428, 471, 528f., 534, Fussnote 4, 559, 586, 599, 621, 632f., 636, 637, 650f., 682, 698, 722, 736, Fussnote 7, 794, 801, 821, 825, 864, 874, 881, 899f., 912, 928, 934, 937, 941, 957). Ich halte den Begriff des Smartphoneinhabers/der Smartphoneinhaberin aber für potentiell verwirrend, weil er auch auf Personen referieren kann, die einfach ein Smartphone besitzen. Allerdings habe ich ausser einer Umschreibung mittels eines Relativsatzes, die aufgrund der grossen Anzahl der Verwendungen dieses Begriffs im Artikel keine valable Lösung darstellt, auch keine passende Alternative bereit. Ich würde deshalb vorschlagen, den Begriff in seiner für den Artikel relevanten Verwendung beim ersten Auftreten zu definieren.
Literatur
Goodwin, Charles/Salomon, René (2019): Not Being Bound by What You Can See Now. Charles Goodwin in Conversation with René Salomon. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 20(2). Available at: <http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/3271>. Accessed: 25th of November 2019. DOI: http://dx.doi.org/10.17169/fqs-20.2.3271.
Hausendorf, Heiko (2014): Interaktionslinguistik. In: Eichinger, Ludwig (Hrsg.): Sprachiwssenschaft im Fokus. Positionsbestimmungen und Perspektiven. Berlin: de Gruyter, S. 43-70.
Mondada, Lorenza (2005): L’Analyse de Corpus en Linguistique Interactionnelle: De L’Étude de Cas Singuliers à L’Étude de Collections. In: Condamines, Anne (Hrsg.): Sé- mantique et Corpus. Paris: Hermès Science Publications (= Traité IC2 – Information, Commande, Communication. Cognition et Traitement de L’Information), S. 75-108.
Mondada, Lorenza (2008): L’Analyse de ‚Collections’ de Phénomènes Multimodaux en Lin- guistique Interactionnelle. À Propos de L’Organisation Systématique des Ressources Ges- tuelles en Début de Tour. In: Cahiers de Praxématique 50, S. 23-68.
Tanya Stivers (2015): Coding Social Interaction: A Heretical Approach in Conversation Analysis? Research on Language and Social Interaction, 48(1), S. 1-19, DOI: 10.1080/08351813.2015.993837
Und hier noch Teil 2:
Formalia und minimale Ergänzungsvorschläge
Das Diskussionspapier enthält noch einige Stellen, die sprachlich oder formal überarbeitet werden sollten. Ohne eine Garantie auf Vollständigkeit geben zu können, möchte ich mindestens auf folgende Punkte aufmerksam machen:
· Z. 34-41: Die Beispiele nach dem Doppelpunkt in Z. 34 sollten sprachlich besser eingebunden und verbunden werden (die Verbindung mit „; oder“ in Z. 37 funktioniert so nicht).
· Z. 41: Hier ergibt sich ein inhaltlicher Bruch – der Übergang zwischen dem Satz, der in Z. 41 endet und jenem, der dort beginnt, sollte sprachlich überbrückt werden.
· Z. 111: „indem“ sollte hier zu „in dem“ geändert werden.
· Z. 118f.: Hier würde es ev. für das Verständnis helfen, wenn „mit den Gesprächsaktivitäten unverbunden Smartphonegebrauch“ durch „divergenten Smartphonegebrauch“ ersetzt würde. Es geht ja darum, dass die Gesprächsaktivitäten inhaltlich nicht mit dem Smartphonegebrauch gekoppelt sind – unverbunden sind sie deswegen aber nicht. Ev. könnte man hier auch theoretisch unterscheiden zwischen der Kommunikationsebene auf dem Smartphone (‚Fernkommunikation‘) und der Interaktionsebene unter anwesenden Personen (zu dieser Art der Unterscheidung von Kommunikation und Interaktion vgl. z.B. Hausendorf 2014).
· Z. 168: Nach „Medieninhalte als auch“ sollte ein „durch“ (‚durch das Vorlesen…‘) eingefügt werden.
· Z. 167-173: Dieser Satz geht syntaktisch nicht auf. Ich würde vorschlagen, in Z. 171 nach „steht“ einen Punkt zu setzen, das „und“ zu streichen und dann einen neuen Satz mit „Dadurch können“ zu beginnen.
· Z. 207: Hier würde ich nach „werden die Ergebnisse dieser Studien“ „im Folgenden“ einfügen, um klarer zu machen, worauf sich dieser Satz bezieht.
· Z. 314: Hier sollte „handele“ zu „handle“ korrigiert werden.
· Z. 369: Hier würde es helfen, wenn zwischen „sondern“ und „wenn“ noch „dann,“ eingefügt würde.
· Z. 428: Diese Zeile scheint leicht eingerückt zu sein, es handelt sich aber nicht um den Beginn eines neuen Abschnittes.
· Z. 441: Hier würde ich am Ende des Satzes, der jetzt mit „behandelt wird“ endet, noch einfügen: „die aber dennoch der Zeigesequenz untergeordnet ist und ihr als Pre dient.“ (o. ä.).
· Z. 482-483: Hier würde ich präzisierend einfügen „der Höhepunkt der sprachlichen Rekonstruktion DES VIDEOS“.
· Z. 494: Hier würde ich „behandelt“ durch „charakterisiert“ ersetzen, um klar zu machen, dass dies explizit geschieht.
· Transkript 3: Hier könnte die Darstellung optimiert werden. Momentan wird die TCU, die B in Transkriptzeile 1665 beginnt, durch die Überlappung von M in Transkriptzeile 1666 als ‚abgebrochen‘ dargestellt und dann in Transkriptzeile 1667 einfach fortgeführt (aber durch die Zeilennummer als neue TCU dargestellt). Ich würde vorschlagen, die TCU, die in die Transkriptzeile 1665 gehört, so darzustellen, dass bereits nach ‚brauchsch‘ ein Zeilenumbruch eingefügt wird (neue Zeile aber nicht nummerieren). So kann der Rest der TCU (und die Überlappung in 1666) weiter nach links gezogen werden und sollte auf eine Zeile passen.
· Z. 575: Hier hat sich ein Fehler in der Referenz auf das Transkript eingeschlichen. Dennis Äusserung wird nicht wie geschrieben von „B“, sondern von „M“ als Vorschlag verstanden und angenommen.
· Z. 585: Hier ist der Verweis auf das Transkript ungenau. In Z. 1678 steht nicht, wie im Text angegeben „da“, sondern „do“.
· Z. 585-586: Hier sollte es nicht „wie diese ’noticing‘ formuliert“ sondern „wie dieseS ’noticing‘ formuliert“ heissen.
· Z. 602-3: Hier werden neben den bisher in den Beispielen erwähnten „Displays von ‚Unisicherheit‘ bezüglich der zu verwenden Suchbegriffe, deren Schreibweise“ (Z. 600ff.) auch der geeignete virtuelle Ort der Suche und die Auswahl der Suchergebenisse als mögliche Objekte genannt, die Unsicherheit auslösen können. Weder der virtuelle Ort der Suche noch die Auswahl der Suchergebnisse wurden aber vorher thematisiert oder an einem Beispiel vorgeführt. Ihr Auftauchen wirkt daher etwas unmotiviert. Das könnte aber mit einer Metabemerkung gelöst werden (im Sinne von: ‚Neben den bisher thematisierten Bereichen werden Displays von ‚Unsicherheit‘ auch bezüglich des geeigneten Ortes der Suche und der Auswahl der Suchergebnisse eingesetzt.‘).
· Z. 608: Hier wird „mobile-supported sharing activity“ als Begriff zitiert, allerdings ohne Quellenangabe. Bitte diese noch einfügen.
· Z. 613: Hier sollte bei „wissenden“ das finale N gestrichen werden („wissende TeilnehmerInnen“).
· Z. 656: Hier sollte bei „Objekt“ noch ein Genitiv-S angehängt werden.
· Z. 669: Hier hat sich ein Fehler in der Referenz auf das Transkript eingeschlichen. Die in Z. 670 referierte Äusserung von Britta befindet sich nicht wie im Text angegeben in Transrkiptzeile 207, sondern in Transkriptzeile 209.
· Z. 681: Auch hier ist der Verweis auf das Transkript unzutreffend. Statt wie im Text beschrieben in Transkriptzeile 213 steht die beschriebene Äusserung in Transkriptzeile 215.
· Z. 687: Wie eben gehabt. Statt auf Transkriptzeile 214 sollte auf Transkriptzeile 216 verwiesen werden.
· Z. 761: Wie eben gehabt. Statt auf Transkriptzeile 77 sollte auf Transkriptzeile 78 verwiesen werden.
· Z. 767: Wie eben gehabt. Statt auf Transkriptzeile 78 sollte auf Transkriptzeile 79 verwiesen werden.
· Z. 771: Wie eben gehabt. Statt auf Transkriptzeile 80 sollte auf Transkriptzeile 81 verwiesen werden.
· Z. 774: Wie eben gehabt. Statt auf Transkriptzeilen 81 und 82 sollte auf Transkriptzeilen 82 und 83 verwiesen werden.
· Z. 782: Wie eben gehabt. Statt auf Transkriptzeile 83 sollte auf Transkriptzeile 84 verwiesen werden.
· Z. 761: Wie eben gehabt. Statt auf Transkriptzeile 77 sollte auf Transkriptzeile 78 verwiesen werden.
· Z. 786: Wie eben gehabt. Statt auf Transkriptzeilen 85-6 sollte auf Transkriptzeilen 86-7 verwiesen werden.
· Z. 796: Hier sollte nach „im Unterschied“ noch „zur kollaborativen Suche“ eingefügt werden.
· Z. 823: Hier würde ich schreiben „für ANDERE Anwesende“, um zu verdeutlichen, dass die Person, welche das Smartphone benutzt, ausgenommen ist.
· Z. 827: Hier werden Berta und Susie als Beteiligte des Gesprächs eingeführt. Dabei erhalten aber sowohl Berta als auch Susie das Kürzel (B). Das sollte bei Susie zu ‚(S)‘ angepasst werden.
· Z. 836-838: Hier könnte man am Ende des Satzes ev. einfügen, dass die Einschubsequenz durch ‚erst mal‘ (Transkriptzeile 79) explizit als solche gekennzeichnet ist.
· Z. 840-41: Aufgrund des Transkriptes würde ich vermuten, dass es sich bei „s PFLÄUMchen“ (Transkript 6, Zeile 80) um eine gemeinsame Bekannte und nicht um einen gemeinsamen Bekannten handelt – gegebenenfalls im Text anpassen.
· Z. 945: Hier sollte es „Diese zwei TypeN“ und nicht „Diese zwei Type“ heissen.
· Z. 948-949: Hier sollte es statt „abhängig von der Formulierungsdynamiken“ „abhängig von deN Formulierungsdynamiken“ heissen.
· Z. 963: Bei „dass“ ein S streichen.
· Z. 966: Hier wird mit „Diese Datengrundlage“ auf die konversationsanalytische Methodik der Untersuchung und das, was damit erreicht werden kann verwiesen. Das scheint mir nicht passend. Ich würde stattdessen „Diese methodologische Herangehensweise“ schreiben.
· Z. 967: Hier wird „exclusive order“ als Begriff zitiert, allerdings ohne Quellenangabe. Bitte diese noch einfügen.
· Z. 973-974: Hier sollte bei „räumlicher Ressourcen untersuchte“ das finale E von „untersuchte“ gestrichen werden.
Lieber Herr Hottiger,
ich möchte mich zunächst in aller Kürze, aber nicht weniger ausdrücklich für Ihre intensive Lektüre meiner Einreichung und das sehr ausführliche Gutachten bedanken! Das Lesen Ihrer Anmerkungen und Kritikpunkte inkl. der konstruktiven Lösungsvorschläge war bereits jetzt sehr anregend: U.a. halte ich Ihren Hinweis auf eine notwendige Berücksichtigung der Hervorbringung von „’search-worthiness‘“ für zentral und werde in der Überarbeitung versuchen, diesen Aspekt unbedingt in die Analyse einzuarbeiten.
Ich bin mir sicher, dass die Qualität des Manuskripts durch die Berücksichtigung ihrer konstruktiven Anmerkungen bei der Überarbeitung nur profitieren kann!
Außerdem möchte ich mich zugleich entschuldigen, dass sich tatsächlich noch so viele Fehler in den Text „geschlichen“ haben, und bedanken, dass Sie sich dieser ebenfalls so ausführlich angenommen haben!
Herzliche Grüße und einen guten Start in das Neue Jahr,
David Suderland
Gutachten von Karola Pitsch
Der Beitrag „Warte, ich google mal kurz“ untersucht die kommunikativen Praktiken, mittels derer Teilnehmer eines Gesprächs smartphone-gestützte Suchaktivitäten, die für die Fortsetzung der lokalen Interaktionsaufgabe notwendig sind, durchführen und einander als solche erkennbar machen. Damit ist die Untersuchung – passend zur Einbindung des Artikels in den Special Issue zu ‚Mobilen Medienpraktiken‘ (hg. von K. König & F. Oloff) – an der Schnittstelle von Privatheit und Öffentlichkeit situiert. Der Artikel setzt an der Beschreibung von Mobiltelefonen/Smartphones als ‚persönliche‘ und ‚personalisierte‘ und darauf aufbauenden Konzeptualisierungen als ‚private‘ Medien an. Dieses wird kontrastiert mit Studien, die die ‚gemeinschaftliche‘ Nutzung von Smartphones in interaktiven Kontexten herausarbeiten, wie im vorliegenden Fall in Situationen des ‚Suchen & Findens‘. Hier stellt sich für die Gesprächsbeteiligten die Anforderung, ihren Suchprozess und die damit verbundene Manipulation des Smartphones als „sinnhafte soziale Handlung im ‚Dienst‘ einer gemeinsamen Aktivität des Gesprächs“ (55f.) erkennbar zu machen. Damit zielt der Artikel darauf ab zu zeigen, dass „Smartphones und darüber zugängliche ‚Informationen‘ nicht per se als ‚privat‘ oder (interaktions-)’öffentlich‘ zu definieren sind, sondern dass dieser Status in unterschiedlichen Abstufungen lokal und interaktiv im Vollzug konkreter Gesprächssituationen durch die TeilnehmerInnen hervorgebracht wird“ (82-85). Mit dieser Fokussierung stellt der Beitrag eine interessante empirische Ausbuchstabierung des Themas Öffentlichkeit/Privatheit dar und schließt an aktuelle Arbeiten zum Smartphonegebrauch-in-Interaktion und kommunikative Suchprozesse an.
Insgesamt empfehle ich den Beitrag zur Annahme mit kleinen Überabeitungen (minor revisions). Diese Überarbeitungen beziehen sich – neben kleinen Formalia – primär auf zwei methodologisch-konzeptuelle Aspekte:
In Abschnitt 2 wird die konversationsanalytische Literatur zum Gebrauch mobiler Endgeräte in Face-to-Face Interaktionen beleuchtet und die eigene Arbeit im Rahmen von konvergentem (vs. divergentem) Smartphonegebrauch situiert. Entsprechend der verfolgten Fragestellung werden Studien zum ‚Suchen & Finden‘ von Medieninhalten, bevor sie in ein laufendes Gespräch integriert werden können, ausführlich dargestellt: ‚double duty‘ von Sprachbefehlen bei der Verwendung von ‚Siri‘; die Schaffung von Beteiligungsmöglichkeiten während Online-Suchanfragen mittels ‚Google‘. In Relation hierzu wird der Artikel verortet, und zwar hinsichtlich der Spezifik von Suchanfragen und der Unterscheidung zwischen quasi-experimentellen Forschungsdesigns vs. „echten Gesprächsanlässen“ (253-295). Diese Aufbereitung des Forschungsstands erscheint gut fokussiert und für die folgende Analyse gewinnbringend zu lesen. Nicht wirklich nachvollziehbar ist mir hingegen, wofür abschließend eine Art ‚Desiderat-Polemik‘ benötigt wird? Die Validität der in den referierten quasi-experimentellen Studien (Porcheron et al. 2016) beschriebenen kommunikativen Praktiken wird in Frage gestellt (285-289) – allerdings in einem einzigen Satz ohne konkrete Begründung zum Zweifel an den Ergebnissen der referierten Studie, ohne methodologische Diskussion und ohne dass darauf im Verlauf des Artikels eine Antwort angeboten würde. Wünschenswert wäre eine methodologisch reflektiertere Form solcher Infrage-Stellungen, zumal aktuelle Arbeiten zum Verhältnis von Konversationsanalyse und (quasi-)experimentellen Methoden vorliegen (z.B. Kendrick 2017, de Ruiter & Albert 2017).
In Abschnitt 3 (Datengrundlage und methodisches Vorgehen) wird das zugrunde liegende Corpus beschrieben: Audioaufzeichnungen von „natürlich auftretenden Gesprächen“, wie Tischgesprächen und Café-Unterhaltungen zwischen Freunden im Umfang von 85 Stunden, aus denen ca. 100 Fälle von kommunikativer Integration eines Smartphones ausgemacht wurden. Aus dieser umfangreichen Datenbasis liegen 21 systematisch ausgewählte Fälle der Analyse im Artikel zugrunde. Schön ist, dass für den Leser transparent wird, wie das dem Artikel zugrunde liegende Sub-Corpus zustande kommt. Zwei methodische bzw. konzeptuelle Gedanken drängen sich mir auf: (a) Die im Artikel verfolgte Fragestellung „sprachliche“ Bezugnahmen auf Suchprozesse (324) ist angesichts der Datenlage (Audio) an dieser Stelle treffend formuliert. Hilfreich fände ich, wenn diese Engführung auf rein verbale Praktiken auch schon zu Beginn des Artikels erkennbar würde (z.B. Z. 65 „gesprächsweise Bezugnahme“ macht dieses m.E. nicht explizit). (b) Es stellt sich die Frage, wie eine so genuin materiell und körperlich verfasste Aktivität wie die der Smartphone-Benutzung in Gesprächssituationen anhand von Audioaufnahmen (anstatt Videoaufnahmen) adäquat untersuchbar ist? Der Verfasser selbst beschreibt diese Settings auch als solche von „Multiaktivität“ (382, 918f. – Mondada 2014 – ein Phänomen, das in den letzten Jahren erst durch eine multimodale Perspektive in den Fokus geraten ist), fügt in der Analyse Annahmen über die multimodale Dimension hinzu und erwähnt im Fazit hinsichtlich weiterführender Studien die Notwendigkeit von Videoaufzeichnungen (971ff.). Wenn also in der Datenaufzeichnung eine solche Audio-Reduktion mit Auswirkungen auf die Beschreibungsmöglichkeiten des Phänomens vorgenommen wurde, wäre eine methodologische Reflexion inkl. der Möglichkeiten und Grenzen dieser Vorgehensweise in Bezug auf die Gegenstandskonstitution hilfreich. Im Analyse-Kapitel (Abschnitt 4) wird dieses an verschiedenen Stellen sichtbar.
Abschnitt 4 (Sprachliche Bezugnahmen auf mobile Suchanfragen in alltäglichen Gesprächen) stellt das empirische Kernstück des Artikels dar. Anhand einer Kollektion von Fällen werden zwei Typen von sprachlicher/gesprächsweiser Bezugnahmen auf den Suchprozess herausgearbeitet:
(4.1) Kollaborative Suche: Es werden Gesprächspraktiken – wie z.B. Display von Unsicherheit – herausgearbeitet, die es anderen Anwesenden außerhalb des Smartphone-Manipulierers (im Text als ‚Smartphoneinhaber‘ bezeichnet) ermöglichen, sprachlich konstitute Beiträge zum Fortschritt der smartphone-gestützten Suchaktivität zu leisten“ (463f., 625f.). Als zentraler Bezugspunkt wird das (kommunikative Angebot von) ‚Wissen‘ der Teilnehmer über das gesuchte Objekt herausgearbeitet (644). Dieser Fokus auf das ‚Wissen‘ scheint mit der gewählten audiozentrierten Perspektive einherzugehen. Bei einer multimodalen Sicht bekäme das Phänomen möglicherweise eine erweiterte Konturierung, z.B. würden andere Formen und und damit vielleicht auch andere Momente sichtbar, an denen die Teilnehmer Ansprüche auf die Mitstrukturierung des Suchprozesses anmelden (vgl. 647 ff.) und diese vielleicht gar nicht nur exklusiv vom Smartphone-Manipulierer erfolgt wie es aktuell als typisch für diesen Typ beschrieben wird (648).
(4.2) Suchbegleitende Kommentierung durch die Smartphone-ManipuliererIn: Es werden Praktiken – wie z.B. „online commentary“ – herausgearbeitet, mittels derer die Smartphone-ManipuliererIn Zugang zu „ihrer Wahrnehmung der Geschehnisse auf dem Gerätedsiplay“ gewährt und „die Erwartungen der Anwesenden über den Verlauf des Suchprozesses formt“ (738ff.). In der Analyse von z.B. Beispiel 5 wird deutlich, dass – neben der verbalsprachlichen Fokussierung – auch visuelle Praktiken, wie z.B. das Anbieten von visuellem Zugang zum Smartphonedisplay, ein möglicher Teil der kommunikativen Praktik sein könnten (798ff.). Angesichts der Ambivalenz von Audio-Daten und Multimodalität/Materialität der fokussierten interaktiven Praktiken wäre eine entsprechende konzeptuelle Rahmung – auch aus der Textlogik heraus – nur konsequent.
Die Stärke des Beitrags liegt m.E. darin, dass der graduelle Zugang zu Öffentlichkeit/Privatheit am konkreten empirischen Beispiel von ‚Suchen & Finden‘-Akvitäten gut nachvollziehbar expliziert wird. Der Beitrag ist gut strukturiert und lesbar, die Auswahl von Fällen aus dem Corpus systematisch expliziert und die Analysen an sich gut nachvollziehbar.
In der Überabeitung des Beitrags sollten m.E. die folgenden Aspekte bedacht werden:
– Perspektivität der Analyse durch audiozentrierte Daten für die Bearbeitung eines Materialität und Körperlichkeit involvierenden Phänomens der Multiactivity.
– Im Zuge der gewählten Desideratsformulierung eine methodologische Diskussion von authentischen vs. quasi-experimentellen Studien (die unten stehende Literatur könnte hierbei behilflich sein).
– Kleinere Formalia.
Literaturvorschläge:
Kendrick, K. H. (2017). Using Conversation Analysis in the Lab. Research on Language and Social Interaction, 50, 1-11. doi:10.1080/08351813.2017.1267911.
de Ruiter, J. P., & Albert, S. (2017). An Appeal for a Methodological Fusion of Conversation Analysis and Experimental Psychology. Research on Language and Social Interaction, 50, 90-107. doi:10.1080/08351813.2017.1262050.
Sehr geehrte Frau Prof. Pitsch, lieber Herr Hottiger,
ich möchte Ihnen für die intensive Lektüre meines Manuskripts, die konstruktive Kritik und die hilfreichen Lektüreempfehlungen danken! Ich hoffe, dass die Berücksichtigung Ihres Feedbacks in der Überarbeitung des Manuskripts zu einer Verbesserung der Qualität des Beitrags beitragen und offen gebliebene Fragen beantworten konnte. Im Folgenden möchte ich kurz darlegen, wie ich Ihre Überarbeitungshinweise umgesetzt habe. Die Darstellung folgt dabei weitgehend dem Aufbau des Beitrags.
Ich werde mich auf Ihr Gutachten, Frau Pitsch, als Gutachten A (GA), und Ihr Gutachten, Hr. Hottiger, als Gutachten B (GB) beziehen
GB kritisiert, dass der gewählte Titel für den Beitrag „nicht gänzlich passend“ sei. Vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis! Das irreführend Zitat aus dem Datenmaterial, das eine Fokussierung auf die Veranlassung oder Initiierung von Suchen nahelegte, wurde ersetzt und der Titel wurden entsprechend angepasst. Anstelle von Suchanfragen schreibe ich nun allgemeiner von Suchprozessen.
An der Einleitung wurde zum einen bemängelt, dass das Manuskript zunächst beansprucht, alle Formen von Suchprozessen (also auch die Sprachsteuerung von IPAs) und auf diese Bezug nehmende sprachliche Praktiken zu untersuchen (GB). Vor diesem Hintergrund wurde die Einleitung überarbeitet. Sie reflektiert nun zum einen theoretisch bereits von Beginn an die unterschiedliche Accountability einer Gerätebedienung durch Sprachbefehle und Bediengesten. Außerdem wird die Engführung auf sprachliche Praktiken, mit denen über Bediengesten realisierte Suchprozesse accountable gemacht nun expliziert (diese Engführung begründet sich nicht zuletzt darin, dass in meinem Korpus keine Fälle des IPA-Gebrauchs auftreten. Auch dies wird nun im Beitrag expliziert.)
GA empfiehlt, die „Engführung auf rein verbale Praktiken“ schon mit der Einleitung stärker kenntlich zu machen. Die Einleitung wurde entsprechend überarbeitet, um die Fokussierung auf verbale/sprachliche Praktiken explizit zu machen. Über den gesamten Aufsatz wurde die Verwendung von „gesprächsweise Bezugnahmen“ minimiert, stattdessen wird vor allem „sprachliche Praktiken“ bevorzugt und tlw. „sprachliche Bezugnahmen“ verwendet.
GB problematisiert die missverständliche Verwendung des Begriffs „SmartphoneinhaberIn“. Er wird nun beim ersten Auftreten der Bezeichnung in einer FN in seiner für diesen Aufsatz relevanten Verwendung definiert.
An der Darstellung des Forschungsstands kritisiert GA die „Desideratspolemik“ sowie eine fehlende Begründung für die Zweifel an der „ökologischen Validität“ der Studien von Porcheron et al. (2016) und Brown et al. (2015). Ich bedanke mich für diesen zurecht kritischen Kommentar und die hilfreichen Lektüreempfehlungen! Meine Kritik war in dieser Form zum einen nicht ausformuliert und zum anderen ihre Relevanz für die folgenden Teile des Aufsatzes nicht nachvollziehbar. Die Forschungsdesigns der beiden Studien werden nun bezugnehmend auf Kendrick (2017) differenzierter dargestellt und in ihren Unterschieden zu meinem methodischen Vorgehen reflektiert – Ohne jedoch grundsätzlich eine Infragestellung der Validität der Ergebnisse zu implizieren. Es wird jedoch explizit darauf hingewiesen, dass es in meinem Korpus nicht zu einem Fall der Sprachsteuerung von IPAs kommt. Und diese Art der smartphone-gestützten Suche entsprechend nicht Gegenstand meiner Analysen sein kann.
GB problematisiert die verkürzte Darstellung des „double duty“-Arguments von Brown et al. (2013). Diese wurde überarbeitet und enthält nun Ausführungen zur Relevanz des visuellen Zugangs zum SP-Display für die Accountability von Bediengesten.
In beiden Gutachten (A+B) wird zurecht bemängelt, dass das Manuskript die ausschließliche Arbeit mit Audioaufzeichnungen nicht begründet bzw. methodologisch die „Möglichkeiten und Grenzen dieser Vorgehensweise in Bezug auf die Gegenstandskonstitution“ (GA) nicht hinreichend reflektiert.
Vor dem Hintergrund dieser Kritik wurde das Kapitel „Datengrundlage und methodisches Vorgehen“ grundlegend überarbeitet. Es enthält nun zum einen eine transparentere Dokumentation des Datenerhebungsprozesses, die die (ebenfalls angreifbare!) Entscheidung für die Anfertigung von Audiodateien offenlegt. Zum anderen werden die mit dieser Entscheidung verbundenen Einschränkungen und Möglichkeiten expliziter dargestellt.
Außerdem wurde die Reflektion des methodischen Vorgehens in der abschließenden Diskussion geringfügig überarbeitet. Sie macht nun hoffentlich deutlicher, welche Erkenntnisse bereits basierend auf der Analyse von Audioaufzeichnungen gewonnen werden können und welche Fragen unbedingt basierend auf Videodaten bearbeitet werden müssen.
(Ich möchte an dieser Stelle hinzufügen, dass ich Ihrer Kritik hinsichtlich der ‚Angemessenheit‘ der Verwendung dieses Datenmaterials zur Erforschung dieses Phänomens vollständig zustimme. Eine zentrale Konsequenz aus der Arbeit mit den Audioaufnahmen für die Weiterentwicklung meines Promotionsvorhabens war die Erhebung von Videodaten, mit denen sich Fragen zur Materialität und Körperlichkeit des Smartphone-Gebrauchs in F2F-Interaktionen bearbeiten lassen. Leider habe ich noch keine Analysen zur multimodalen Organisation und Koordination andauernder Suchprozesse mit der F2F-Interaktion angefertigt.)
Außerdem kritisiert GB das Fehlen eines „Literaturverweises auf methodologische Artikel zur Arbeit mit Kollektionen“. Die Argumentation wurde grundsätzlich beibehalten, Formulierungen jedoch geringfügig verändert und ein Literaturverweis auf Sidnell (2012) ergänzt.
GB formuliert einige Überarbeitungshinweise und spannende kritische Anregungen für die Analysen und Ergebnisdarstellungen in Kap. 4. Ich möchte im Folgenden kurz einzeln auf diese eingehen:
– Das Gutachten weist auf die Relevanz der im Manuskript offen gebliebenen Frage nach der interaktiven Hervorbringung von ‚search-worthiness‘ hin. Der erste Teil von Kap. 4 greift diese nun theoretisch auf und identifiziert metakommunikativ drei typische Interaktionsprobleme, die in meinem Korpus immer wieder die interaktiven Hervorbringung von „Teil- und Suchwürdigkeit“ veranlassen (Wissensasymmetrien, Nicht-Wissen und kommemorierende Rezeption). Ein sehr spannender Aspekt, den ich bis dato nicht systematisch ausgearbeitet hatte und der für sich sicherlich eine eigenständige Analyse wert ist.
– Die Analyse von TR1, insbesondere der Äußerung in Z. 74 wurde überarbeitet. Sie betont nun die initiale Ambiguität der Äußerung von G und stellt in der Beschreibung als „Aufforderung“ nun mittels der nex turn proof procedure auf das angezeigte Verständnis in der anschließenden Erwiderung von L ab (die diese Äußerung als „Aufforderung“ behandelt). Die Beschreibung als „fremd-initiiert“ wurde entfernt.
– Der Gebrauch von „so“ in Z. 116 in TR2 wurde re-analysiert und die Formulierungen an dieser Stelle geringfügig überarbeitet. Der Verweis auf Bolden (2009) findet sich nun – ergänzt durch ein direktes Zitat in einer FN. Für diesen Einzelfall scheint mir die Verwendung von „so“ hinsichtlich seiner sequenziellen Position, seiner retrospektiv-prospektiven Orientierung und Funktionalität den Ergebnissen von Bolden (2009: 976–979) zu entsprechen. (So-prefaced utterances „mark the upcoming course of action as having been pending and, thus, of special importance to the interlocutors.” (979) Die Initiierung der Suche wurde durch die längere Einschubsequenz verzögert und kann nun eröffnet werden.) Eine deutschsprachige Publikation, die diese Verwendung von „So“ untersucht, ist mir leider nicht bekannt.
– Die Analyse zu TR2 wurde überarbeitet und auf interne Konsistenz überprüft. Sie berücksichtig nun die epistemische Herabstufung und den Äußerungsabbruch als implizite Orientierung an der ‚wissenden‘ Interaktionsteilnehmerin G.
– Ich danke Ihnen ausdrücklich für den Hinweis auf und die Kritik an der Vernachlässigung des Phänomens der ‚Phrasenwiederholung‘! Das Phänomen wird nun bei seinem ersten Auftreten (in TR3) als wiederkehrende Praktik in den untersuchten TRs identifiziert und in Analogie zu Wiederholungen bei Wortsuchen (vgl. Schwitalla 1997) funktional interpretiert.
– Hinsichtlich der Ausführungen zur ‚Interaktionsstrukturierung durch die Smartphoneinhaberin‘ wurde Ihr Hinweis aufgenommen und eingearbeitet. Er berücksichtigt nun auch, dass die SmartphoneinhaberIn vor der praktischen Aufgabe der Gerätebedienung zum Zweck einer interaktiv relevant gewordenen Suche steht.
– Die Fußnote zur next turn proof procedure wurde um einen Verweis auf ihre Vernachlässigung verkörperter Erwiderungen und ein Zitat aus Goodwin und Salomon (2019) ergänzt. Vielen Dank für diesen Hinweis!
Im Fazit wird die Accounting-Funktion der Praktiken der suchbegleitenden Kommentierung nun explizit herausgestellt (mir war tatsächlich entgangen, dass dies sprachlich in der ersten Fassung in keiner Weise so eindeutig war, wie ich annahm).
Auch Ihre vielen kleineren inhaltlichen, sprachlichen und formalen Hinweise und Korrekturen wurden zu einem Großteil berücksichtigt und eingearbeitet.
Ich hoffe, ich konnte meine Bemühungen, Ihre Überarbeitungshinweise in der zweiten Fassung des Manuskripts zu berücksichtigen, nachvollziehbar darlegen, und bedanke mich noch einmal ganz herzlich für das konstruktive Feedback, das sowohl zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Manuskript als Text als auch mit den methodologischen Aspekten des Forschungsdesign und Details der Analysen geführt hat.
Mit herzlichen Grüßen,
David Suderland